top of page
shutterstock_361111637.jpg

STELLAR ART BLOGS

separater.png

Die Blockchain wird zur Macht in der Kunstwelt

info0418249

Die Blockchain wird zur Macht in der Kunstwelt


Wer sind die größten Influencer im nervösen Kunstbetrieb? Die jährliche Liste »Art Power 100« verneigt sich jetzt vor der Technik – und nimmt Krypto-Investoren sowie Mark Zuckerberg auf.


Die alten Schwergewichte wie Larry Gagosian und David Zwirner wissen natürlich längst, dass es im Kunsthandel immer komplizierter wird. Trotzdem werden sie not amused sein über dieses Ranking, denn es ist stets auch eine Prophezeiung. In diesem Jahr überbringt es eine klare Botschaft: Die Alleinherrschaft der Galeristen über die Kunstwelt ist passé – und wird es bleiben. Dort, wo früher ihren Namen standen, auf der Liste der Mächtigen der Kunst, residiert nun eine kryptische Formel: »ERC-721«.


Die Formel führt eine Liste an, die jährlich mit Überspannung erwartet wird. Das Ranking »Art Power 100« des Magazins »ArtReview« gilt als »Forbes«-Liste der Kunst-Influencer. Wer dort landet, hat die Szene geprägt und wird sie auch in Zukunft mitbestimmen. Früher waren das vor allem Galeristen, ultrareiche Sammlerinnen oder angesagte Kuratoren. Nur wenige Künstler schafften es unter die ersten zehn Plätze. Ihr Schaffen bildet zwar die Grundlage der Kunstwelt, doch mächtig sind nur jene, die ihre Werke handeln oder ausstellen. Die »Power 100« verdeutlicht jedes Jahr ein altes Dilemma: Ohne Vermarkter und Verkäufer haben Kunstschaffende kaum eine Chance.


Warum steht nun der Code ERC-721 auf dem ersten Platz? Es handelt sich um ein Zertifikat auf der Ethereum-Blockchain. Blockchains sind dezentrale Datenbanken, die alle Veränderungen sichtbar speichern. ERC-721 machte im vergangenen Jahr steile Karriere, weil damit so genannte Non Fungible Token (NFT) erstellt werden, also Datenbankeinträge, die Kunstwerke signieren und damit zu einem nicht kopierbaren Original machen können.


Mit NFTs hat digitale Kunst, die lange Zeit per Copy-and-paste beliebig vervielfältigt werden konnte, eine enorme Aufwertung erfahren. Die Technik hat virtuelle Kunstwerke zu Einzelstücken gemacht, so rar wie handgefertigte Skulpturen, die gehandelt und gesammelt werden.


Prompt entstand daraus ein Riesengeschäft. Nie zuvor wurde so viel Geld für digitale Kunst oder Sammelobjekte ausgegeben wie im Jahr 2021. Auktionsplattformen meldeten immer neue Höchstpreise für pixelige Grafiken, Tweets oder Videoclips von Basketballern, aber auch für digitale Kunst. Eine neue vermögende Klientel überschlägt sich derzeit, künstliche Kunst in künstlichen Welten zu kaufen.


Spektakulärer Höhepunkt war die Versteigerung der Collage »Everydays: The First 5000 Days« des Grafikdesigners Beeple im Auktionshaus Christie’s für sagenhafte 69 Millionen Dollar. Käufer der 69-Millionen-Grafik ist ein Krypto-Impresario, der sich den Namen Metakovan gibt. Dahinter steckt der Unternehmer Vignesh Sundaresan, der in Singapur den NFT-Fonds Metapurse betreibt. Metakovan rangiert durch seinen Kauf nun auf Platz 42 der »Power 100«, als ähnlich einflussreich gelten Künstler Ai Weiwei (Platz 39), Kurator Hans Ulrich Obrist (40) und Sammlerin Julia Stoschek (43).


0 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page